Saccharin

Saccharin ist ein kalorienfreier Süßstoff. Man versteht unter dem Begriff Saccharin auch seine Natrium-, Kalium- und Calciumsalze. Als Zusatzstoff der Klasse Süßungsmittel trägt er die E-Nummer E 954.

Eigenschaften

Die Süßkraft von Saccharin ist im Vergleich zu Saccharose (Haushaltszucker) 300–500 Mal höher.[1] In höheren Konzentrationen entsteht ein bitter-metallischer Beigeschmack. Daher wird Saccharin auch häufig mit Cyclamat, Thaumatin oder Zuckeraustauschstoffen kombiniert. Es ist hitze- und gefrierbeständig und bewahrt seine Süße auch in wässrigen und säurehaltigen Produkten dauerhaft.

Wirkung im Körper

Der menschliche Körper scheidet den Süßstoff unverändert mit dem Harn aus.[1] Die Sicherheit von Saccharin wurde 1977 insbesondere aufgrund einer kanadischen Studie in Frage gestellt. Nach Verfütterung sehr hoher (umgerechnet 750 Dosen Süßgetränk oder 10.000 Saccharin-Süßstofftabletten pro Tag, jeden Tag und lebenslang), für den Menschen irrelevanter Saccharin-Mengen an Ratten, wurde bei den Tieren vereinzelt Blasentumor diagnostiziert. Über 20 wissenschaftliche Studien, einschließlich der größten jemals durchgeführten Blasenkrebsuntersuchung in den USA, zeigen, dass es keinen Zusammenhang zwischen Saccharinkonsum und Krebsgefahr gibt.[2]

Geschichte

Saccharin wurde von Constantin Fahlberg und Ira Remsen an der Johns Hopkins Universität in den USA 1878 zufällig entdeckt und ist der erste industriell hergestellte Süßstoff. Er wurde 1994 in der EU zugelassen.[1]

Verwendung in Lebensmitteln

Saccharin ist in vielen Lebensmitteln (überwiegend brennwertverminderte oder ohne Zuckerzusatz), darunter Nahrungsergänzungsmittel, und in Tafelsüßen zugelassen.[3]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Süßstoffverband: Süßstoff Wissen – Saccharin. Online unter: [1] (Letzter Zugriff: 28. Dezember 2020).
  2. Süßstoffverband (2019): Datenblatt Saccharin.
  3. VO (EG) Nr. 1333/2008 (EG-ZusatzstoffVO) Online unter: [2] (letzter Zugriff: 27. Dezember 2020).