Cyclamat

Cyclamat ist ein kalorienfreier Süßstoff. Der Begriff Cylcamat umfasst Cyclohexylsulfaminsäure und deren Natrium- und Kaliumsalze. Als Zusatzstoff der Klasse Süßungsmittel trägt Cyclamat die E-Nummer E 952.

Eigenschaften

Die Süßkraft von Cyclamat ist im Vergleich zu Saccharose (Haushaltszucker) 30 bis 50 Mal höher. Damit hat es von den in der EU zugelassenen Süßstoffen im Vergleich zu Zucker die geringste Süßintensität.[1] Allerdings wirkt Cyclamat synergistisch in Kombination mit anderen Süßstoffen. Häufig wird Cyclamat mit Saccharin kombiniert (meist 10 Teile Cyclamat und 1 Teil Saccharin), aber auch mit Acesulfam K und Zuckeraustauschstoffen. Cyclamat ist lange lagerfähig sowie hitzestabil.

Wirkung im Körper und Sicherheit

Der menschliche Körper scheidet den Süßstoff überwiegend unverändert mit dem Harn aus. Nur sehr wenige Menschen verfügen über Bakterien in der Darmflora, die das Cyclamat zu einem geringen Teil umwandeln können. Das eventuell anfallende Abbauprodukt Cyclohexylamin ist jedoch in den geringen Mengen zu vernachlässigen.[1]

Cyclamat stand unter dem Verdacht, krebserregend zu sein, nachdem Tierversuche mit einer extrem hohen Dosis von täglich 2,5 g/kg Körpergewicht in den USA die Begünstigung von Blasenkrebs gezeigt hatten.[2] Die Studien sind umstritten, weil deren Ergebnisse in weiteren Studien nicht reproduziert werden konnten. Der Wissenschaftliche Lebensmittelausschuss hat die Gefahr gesundheitlicher Beeinträchtigungen beim Menschen als gering eingeschätzt und für Cyclamat einen ADI-Wert von 7 mg pro kg Körpergewicht und Tag festgelegt.

Geschichte

Cyclohexylsulfaminsäure wurde von Michael Sveda an der Universität of Illinois 1937 zufällig entdeckt. Cyclamat wurde 1994 in der EU zugelassen.[1]

Verwendung in Lebensmitteln

Cyclamat ist in vielen Lebensmitteln (überwiegend brennwertverminderte oder ohne Zuckerzusatz), darunter Nahrungsergänzungsmittel, und in Tafelsüßen zugelassen.[3]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Süßstoffverband: Süßstoff Wissen – Cyclamat. Online unter: Link (Letzter Zugriff: 28. Dezember 2020).
  2. Weihrauch MR, Diehl V.: Artificial sweeteners – Do they bear a carcinogenic risk? Annals of Oncology; 2004. S.1460-1465. Online unter: [1] (letzter Zugriff: 10. März 2021).
  3. VO (EG) Nr. 1333/2008 (EG-ZusatzstoffVO) Online unter: [2] (letzter Zugriff: 27. Dezember 2020).