Jod

Jod oder Iod ist ein für den menschlichen Körper lebenswichtiger (essenzieller) Mineralstoff (Spurenelement). Als chemisches Element hat es das Elementsymbol I.

Funktion und Bedeutung in der menschlichen Ernährung

Jod benötigt der Körper zur Bildung von Schilddrüsenhormonen. Am höchsten ist die Konzentration beim Menschen in der Schilddrüse und wird dort in den Hormonen Thyroxin und Triiodthyronin und als Diiodtyrosin genutzt. Schilddrüsenhormone spielen eine entscheidende Rolle bei vielen Stoffwechselprozessen.

Basierend auf Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die die wissenschaftliche Datenlage geprüft hat, sind folgende gesundheitsbezogene Aussagen zu Jod wissenschaftlich gesichert und damit von der Europäischen Kommission zur Auslobung zugelassen:

  • Jod trägt zu einer normalen Produktion von Schilddrüsenhormonen und zu einer normalen Schilddrüsenfunktion bei.
  • Jod trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel bei.
  • Jod trägt zu einer normalen kognitiven Funktion bei.
  • Jod trägt zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei.
  • Jod trägt zur Erhaltung normaler Haut bei.

Bedarf und Empfehlungen für die Zufuhr

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegt die empfohlene Menge der täglichen Jodzufuhr für Erwachsene in Deutschland je nach Alter zwischen 180 und 200 Mikrogramm (µg).[1]

Versorgungslage in Deutschland

Gemäß der repräsentativen, bundesweiten Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS) und dem 13. DGE-Ernährungsbericht ist die Jodversorgung bei etwa 30 % der Bevölkerung nach wie vor nicht zufriedenstellend.[2][3]

Eine adäquate Jodversorgung ist vor allem vor dem Hintergrund der aktuell diskutierten Speisesalzreduktion eine Herausforderung, da jodiertes Speisesalz eine wichtige Quelle für die Jodaufnahme darstellt.

Lebensmittelquellen

Natürlicherweise ist Jod vor allem in Seefisch und Meeresfrüchten enthalten. Beispielsweise liefern 150 Gramm Tiefkühlgarnelen 143 (µg) Mikrogramm Iodid (Quelle: Bundeslebensmittelschlüssel). Milch und Eier werden bei entsprechender Fütterung der Tiere ebenfalls jodreich. Darüber hinaus ist jodiertes Speisesalz eine gute und wichtige Jodquelle. Hierbei ist jedoch die aktuell breit diskutierte Salzreduktion in Lebensmitteln zu berücksichtigen. Auch Nahrungsergänzungsmittel mit Jod können dabei helfen, die Jodversorgung des Einzelnen sicherzustellen.

Einzelnachweise

  1. DGE: Referenzwerte: Jod.
  2. A. Gößwald/M. Lange/P. Kamtsiuris/B.-M. Kurth (2012): DEGS. Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland. Bundesweite Quer- und Längsschnittstudie im Rahmen des Gesundheitsmonitorings des Robert Koch-Instituts. In: Bundesgesundheitsblatt 2012, 55:775–780. DOI: 10.1007/s00103-012-1498-z. Online (PDF).
  3. DGE (2016): 13. DGE-Ernährungsbericht.