Tryptophan

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Tryptophan ist eine für den Menschen unentbehrliche Aminosäure (früher: essenzielle Aminosäure). Die biologisch aktive L-Form (L-Tryptophan) kommt in der Natur als Bestandteil von Proteinen vor.

Funktion und Bedeutung in der menschlichen Ernährung

Tryptophan wird zum Aufbau von Proteinen benötigt (proteinogen). Es muss über die Ernährung in ausreichender Menge aufgenommen werden. Tryptophan kann in der Leber in Niacin umgewandelt werden. Dabei entsprechen 60 mg Tryptophan etwa 1 mg Niacin (= 1 mg Niacin-Äquivalente). Die Aminosäure ist Ausgangsstoff für die das Hormon Serotonin, das auch „Glückshormon“ genannt wird. Aus Serotonin wird wiederum Melatonin gebildet, das an der Steuerung des Tag-Nacht-Rhythmus beteiligt ist.

Bedarf und Empfehlungen für die Zufuhr

Ein physiologischer Bedarf besteht bei strenger Betrachtung nicht für Protein, sondern für das Element Stickstoff und die neun unentbehrlichen Aminosäuren. In den aktualisierten D-A-CH-Referenzwerten für die Proteinzufuhr werden daher ergänzend Schätzwerte für die Zufuhr von unentbehrlichen Aminosäuren für Säuglinge von 0 bis unter 4 Monaten und der durchschnittliche Bedarf an unentbehrlichen Aminosäuren für Säuglinge ab 6 Monaten, Kinder, Jugendliche und Erwachsene angegeben.1 Die Ableitung der Schätzwerte für Säuglinge bis unter 4 Monaten orientiert sich am Aminosäurengehalt in Frauenmilch. Für Tryptophan liegen die Schätzwerte für Säuglinge zwischen 57 und 25 mg/kg Körpergewicht/Tag. Der durchschnittliche Bedarf für die übrigen Altersgruppen liegt zwischen 9,5 und 4,0 mg/kg Körpergewicht/Tag. Es gibt von der FAO/WHO Empfehlungen für eine adäquate Versorgung von Erwachsenen mit Tryptophan, die auf 0,6 g/100 g Protein geschätzt wird.2 Dieser Wert gilt auch als Anforderung in Tagesrationen für eine gewichtskontrollierende Ernährung.3

Lebensmittelquellen

Tryptophan kommt in proteinreichen Lebensmitteln Sojabohnen, Kakao, Cashewkernen, Linsen, Haferflocken und Geflügel vor. Zur Sicherstellung einer angemessenen Versorgung ist die Aminosäurenzusammensetzung der jeweiligen Proteine und die Bioverfügbarkeit von Bedeutung. Durch gezielte Kombination von Lebensmitteln können mögliche Einschränkungen in der Proteinqualität einzelner Lebensmittel ausgeglichen werden (Ergänzungswirkung).1

Einzelnachweise